Die häufigste Ursache für Störungen im AGR-System sind verklebte oder verkokte AGR-Ventile.
Das zurückgeführte Abgas enthält neben den gasförmigen Schadstoffen auch Rußpartikel, besonders bei Dieselfahrzeugen. Durch Öl in der Ansaugluft können Verkokungen oder Verklebungen entstehen, gegen die die Kraft des Ventils irgendwann nicht mehr ankommt – das AGR-Ventil lässt sich dann nicht mehr öffnen oder bleibt im geöff-neten Zustand stehen. Die Folgen sind Ruckeln, unrunder Leerlauf oder Leistungsmangel.
Die Ursachen für eine stark ölhaltige Ansaug- oder Ladeluft können Störungen in der Kurbelgehäuseentlüftung, verschlissene Lager, eine verstopfte Ölrücklaufleitung am Turbolader, verschlissene Ventilschaftdichtungen bzw. -führungen, Verwendung von ungeeigneten Motorölqualitäten oder zu hoher Motorölstand sein.
Ungewöhnlich starke Ablagerungen können auch durch Fehler in der Einspritzung verursacht werden.
Obwohl AGR-Ventile für die hohen Temperaturen im Abgasstrang ausgelegt sind, kann es gelegentlich zu Hitzeschäden am Ventil kommen. Die Ursachen hierfür können in einer falschen Ansteuerung, einem zu hohen Abgasgegendruck oder einem nicht öffnenden Abblasventil („Wastegateventil“) des Turboladers liegen. Möglicherweise liegt auch eine Manipulation („Tuning“) vor, um den Ladedruck zu erhöhen.
Bei pneumatischen AGR-Ventilen kann eine mögliche Ursache von Störungen im gesamten Bereich der Unterdruckansteuerung zu finden sein (Vakuumpumpe, Unterdruckleitungen, Magnetventile).
Elektrische AGR-Ventile und Magnetventile lassen sich meist über eine Stellglieddiagnose durch den Motortester betätigen. Das Schalten eines funktionsfähigen Ventils ist bei stehendem Motor leicht zu hören.
Wird nach einem Schadensfall ein neues AGR eingebaut, aber das Fahrzeug verhält sich danach so, als wäre das Ventil gar nicht gewechselt worden, müssen die für den Betrieb notwendige Kennfelddaten erst wieder „erlernt“ werden. Dies geschieht entweder durch eine längere Probefahrt oder durch einen speziellen Programmpunkt des Motortesters, z. B. „Grundeinstellung“.

Von einer Reinigung der AGR-Komponenten raten wir ab! Sollte ein Bauteil tatsächlich bereits defekt sein, bringt eine Reinigung keine Verbesserung. Werden funktionstüchtige Bauteile auf diese Weise behandelt, können sie durch die Reinigung beschädigt werden.
Ein defektes Bauteil sollte immer gegen ein neues ausgetauscht werden.